Dieser Bericht erzählt über unsere Ausflüge und Wanderungen rund um Altenahr im schönen Ahrtal. Wer im Ahrtal weilt, sollte den guten Wein probieren, den man bei dem Winzer oder in den Gaststätten erhält.

Folgende Städte, Orte, Landschaften u.a. besuchten wir bei unserem einwöchigen Aufenthalt in der Fewo der Familie Wolber in Altenahr: Aachen, Altenahr und Umgebung, Weingut Kloster Marienthal, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bad Münstereifel und Radioteleskop Effelsberg, Adenau, Ulmen, Nürburgring, Kloster Maria Laach. Ich wünsche Ihnen, dass  doch die eine oder andere Anregung zur Gestaltung des Urlaubes in der Eifel- und Ahrregion in dem Bericht enthalten ist.

Fotos zum Vergrößern bitte anklicken. Danke.  

Nach einer Woche Aufenthalt auf dem Campingplatz in Julianahoeve in Renesse an der Nordseeküste machten wir auf der Rückreise in Aachen einen Stopp, um uns den Dom anzusehen. Besonders als historisch Interessierten war es für mich ein wichtiges Ziel, dieses mit Karl den Großen eng verbundene Bauwerk anzusehen. Andererseits aber auch einen Eindruck davon zu erhalten, wie sich der Dom in den verschiedenen Stilepochen veränderte. 

Sonntags hatten wir Glück einen Parkplatz gleich in Nähe des Doms zu finden. Sehr schön fanden wir, dass man an einem Modell einen ersten Eindruck gewinnen konnte. Gleich am An-fang begrüßte uns das Denkmal für den ungarischen König Stephan I, der im 10. Jahrhundert lebte und die Schwester des deutschen Kaisers Heinrich II., Gisela von Bayern, heiratete und so Königin von Ungarn wurde. 

Wer sich in der Region befindet, für den sollte der Besuch des Doms ein Pflichttermin sein. Die Vielfalt der Eindrücke, die der Sakralbau bietet, ist überwältigend. Eine mehr als tausendjährige Geschichte nimmt den Besucher in seinen Bann.

Von innen und außen findet man immer wieder beeindruckende Darstellungen, Skulpturen und architektonische Besonderheiten, die nur hier zu sehen sind. Auch die Schatzkammer sollte man besuchen.

Für uns war es von Vorteil, den Film (ist kostenlos) über den Dom im Vortragsraum des Informationszentrums anzusehen. Dadurch erhält man wichtige Hinweise und historisches Wissen für die Besichtigung vermittelt, falls die Zeit zur Führung fehlt.  

Wir bummelten noch ein wenig durch die Altstadt. Die Biergärten füllten sich wegen der Fussball-Weltmeisterschaftsübertragungen zusehends, was uns daran erinnerte, unser nächstes Urlaubsziel anzusteuern. Wir nahmen den Weg über die Bundesstraßen, um etwas von der Landschaft zu sehen, aber auch um Staus auf der Autobahn aus dem Wege zu gehen. Bald erreichten wir Altenahr und wurden herzlich von der Familie Wolber begrüßt. Eine gut ausgestattete Ferienwohnung erwartete uns , dazu mit einer fantastischen Aussicht auf die waldreichen Felsen von Altenahr und die Pfarrkirche Maria Verkündung (Ersterwähnung 1166).

Am ersten Tag erkundeten wir den Ort mit sehenswerten alten Gebäuden und gingen zum Bahnhof, wo die Touristinformation zu finden ist. Wir folgten dem Wanderweg ins Langfigtal, ein geologischer Wanderweg, der leider wegen eines Hochwasserschadens an einer Brücke nicht durchgängig zu bewandern ist. Stimmungsvolle Bilder an der langsam dahin fließenden Ahr ließen uns bald die Jugendherberge erreichen. 

Danach folgten wir weiter dem Talweg, vorbei an Felsformationen und scheinbar früher bewirtschafteten Hängen. Trockenmauern schienen davon zu zeugen, dass früher auch hier Wein angebaut wurde. Am Wasser der Ahr flogen Blauflügel-Prachtlibellen; abwechslungsreiche Vegetation und immer neue Aussichten ließen die Zeit schnell vergehen. Notgedrungen ging es den gleichen Weg zurück, der am Parkplatz an der Gaststätte "Winzerstuben" und dem Verkauf der Winzergenossenschaft Altenahr-Mayschoß endet. 

Am nächsten Tag hatte ich eigentlich vor, den Weg zum Aussichtspunkt Richtung "Schwarzes Kreuz" zu erwandern, aber musste nach einem Drittel des Weges das Ziel aufgeben. Diese Tour ist mehr etwas für Wanderer, die auch schmale Pfade klettern können und den Blick in die Tiefe vom teils steil abfallenden Felsen nicht scheuen. Nicht umsonst spricht man auch vom Ahr-Klettersteig. Mit meiner Höhenangst kein begehbarer  Weg. Ich bereute den Versuch nicht, denn ich wurde durch herrliche Aussichten von dieser Seite auf Altenahr, die Burg und auch zum Kreuz belohnt. Also kehrte ich um, lief hinunter zum Ahrtal-Radweg, wo ich zuvor eine kleine Unterführung passieren musste.

Als Alternative wählte ich den sehr belebten  Ahrtal-Radweg Richtung Tunnel durch den Engelsley-Felsen, um diesen nach Reimerzhoven zu folgen. Entlang der Ahr, vorbei an dem imposanten Engelsley-Felsen und durch den Tunnel, dabei immer wieder die üppige Flora betrachtend, gelangte ich bald an eine Brücke, die über die Ahr in den Ort Reimerzhoven führte.    

Eine Frau wies mir den Weg. Links Richtung Ortsausgang nach Altenahr führt ein Weg rechts durch den Ort den Berg hinauf zu den Weinlagen. In Serpentinen, die die doch beträchtlichen Höhenunterschiede des steilen Berghanges dem Wanderer etwas angenehmer werden lassen, schlängelte sich der Weg nach oben. Vorbei an Winzern, die mit der Pflege ihrer Rebstöcke beschäftigt sind, und immer wieder neue Aussichten sowie eine abwechslungsreiche Vegetation an den Wegrändern begleitet den Wanderer. Sehr angenehm, dass doch in relativ kurzen Abständen Bänke zum Rasten aufgestellt sind. Bald erreicht man auf der Höhe den "Rotweinwanderweg".

Beim Innehalten genießt man immer wieder die fantastischen Ausblicke in die herrliche Landschaft, genießt die Ruhe in den Weinbergen, beugt sich ab und zu den oft unscheinbaren Schönheiten am Wegesrand. Leider werden auch diese immer weniger durch die chemische Unkrautbekämpfung und damit auch die Insekten. Mögen die Menschen bald umdenken.

Nachdem man fast die Höhe des Berges erreicht und die Weinlagen verlassen hat, führte der Weg durch den Wald, wo er auf den Rotweinwanderweg trifft. Ein Stein gibt Orientierung über die sich kreuzenden Wanderwege. In der Folge sieht man am  Wegesrand kleine Reliefs mit der Jahreszahl 1728.

Der Weg verläuft nun recht kurzweilig, immer neue Ausblicke, ab und zu eine Bank, wo man die Seele baumeln lassen oder eine vorsorglich im Rucksack verstaute Vesper auspacken kann. Getränke sollte man nicht vergessen, denn zumindest auf den von mir begangenen Weg gab es keinen Imbiss oder Ausflugswirtschaft.

Viele Wanderer, auch manche Montainbiker, begegneten mir, die den Weg in die Gegenrichtung gewählt hatten. Immer wieder neue Aussichtspunkte zur Burg Are, nach Altenahr und hin nach Kreuzberg mit seiner dominanten Burg. Langsam neigte sich die recht angenehme Wanderung, auch für Ungeübte zu empfehlen, seinem Ende zu, denn die Burg Are kam immer näher.

Auch zum "Weißen Kreuz" gibt es eine Geschichte, die u. a. in einer Broschüre der Tou-ristinformation abgedruckt ist. Ich möchte diese gekürzt wiedergeben. "Früher mussten die zu Taufenden und die  Verstorbenen, als es noch keinen Tunnel gab, von Reimerzhoven nach Altenahr zur Pfarrkirche Maria Verkündung nach Altenahr getragen werden. Also auch der letzte Gang führte über den Berg. Schmal und steil war der Weg, und oft konnten die Träger des Leichentuchs nicht nebeneinander gehen. Das Tuch musste an eine Stange angebunden und auf den Schultern getragen werden, wobei die  Träger hintereinander schritten. Deshalb entstand der scherzhafte Ausspruch: 

"Jeder Reimerzhovener muss erst gehängt werden, ehe er begraben werden kann. 

Rast machte der Leichenzug an einem kleinen Holzkreuz, wo der Pfarrer aus Altenahr wartete, um die Leiche einzusegnen. Erst dann ging es den steilen Bergweg hinab zum Altenahrer Friedhof, der sich noch an der Kirche befand." Das alte Holzkreuz ersetzte man später durch das heute weit ins Tal leuchtende "Weiße Kreuz". Mehr Geschichten und Hinweise findet man auf www.altenahr-ahr.de.

Nun ging es den Weg bergab und hinüber zur Burgruine Are. Sie befindet sich auf einer Höhe von 240 m ü. NHN auf einem Felsen. Bereits um 1100 von Graf  Theodorich erbaut und 1121 urkundlich erwähnt. Einige Rundbögen der Burgkapelle sind noch gut erhalten. Von verschiedenen Stellen der Burg, aber insbesondere von der Aussichtsplattform auf den ehemaligen Grundmauern des Bergfriedes, bieten sich atemberaubende Panoramablicke in das Ahrtal.

Die Burg erreicht man auch auf einem kurzen, aber steilen Schotterweg von der Straße in Altenahr aus. Das Hinweisschild auf der rechten Straßenseite Richtung Hotel "Traube" ist leicht zu übersehen. Für mich endete die sehr interessante Wanderung am späten Nachmittag. Diese ist jeden sehr zu empfehlen, denn man wird dauerhafte Eindrücke vom Ahrtal mitnehmen, aber hat auch etwas für die Gesundheit getan. 

Am folgenden Tag stand eine Fahrt mit dem PKW durch das Ahrtal nach Bad Neuenahr auf dem Programm. Von der Terrasse wie immer zunächst der Blick auf Altenahr. Für heute kündigten die Meteorologen den heißesten Tag unseres Urlaubs an.

Zunächst hielten wir in Mayschoss, einem Winzerort mit langer Tradition und  landschaftlicher Schönheit. Erstmalig 1106 urkundlich erwähnt, umgeben von Wein-bergen und Aussichtspunkten, z. B. Ruine Saffenburg und Ümerich, bietet der Ort viele interessante Spaziergänge und Wandertouren.

Viele Winzer und die älteste Winzergenossenschaft Deutschlands bieten Weinproben und andere Angebote rund um den Wein den Urlaubern an. Im Weinort Dernau bogen wir rechts ab zum Kloster Marienthal.

Bald erreichten wir die Ruine des Klosters und das repräsentative Gebäude des Weingutes mit Weinverkauf und einem einladenden Restaurant. Begeistert waren wir, insbesondere bei dem idealen warmen und sonnigen Wetter, vom Biergarten im Innenhof. Es war Mittag und gut besucht. Wir probierten den Flammkuchen, der sehr lecker war.

Man fühlt sich hier wohl, umgeben von Zeugnissen  des 1137 gegründeten Augustinerrinnenklosters, wovon nur noch die Kirche als Ruine erhalten ist. Doch auch die Weinberge rund um das Weingut laden zu Spaziergängen und Wanderungen ein.    

Noch einen kleinen Verdauungsspaziergang durch die Weinberge, die Vinothek und die Burgruine besichtigt, dann ging es weiter nach Ahrweiler. Die Fahrt durch das malerische Ahrtal, vorbei am hoch oben gelegenen Ursulinenkloster Calvarienberg, in dem derzeit das Gymnasium sich befindet, erreichten wir Ahrweiler.

Der Parkplatz am Ahrtor ist ein günstiger Ausgangspunkt für einen Stadtbummel. Nachdem wir das Tor durchschritten hatten, empfing uns die belebte Altstadt mit interessanten Geschäften und viel Fachwerk. Am Markt hält ein "Touristenzug", der Fahrten durch Ahrweiler und nach Bad Neuenahr anbietet. Die Straßen und Straßencafés waren belebt und auch wir setzten uns am Markt zur Rast, um den Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen. 

In Bad Neuenahr hielten wir am Parkplatz der Stadtbibliothek, von dem es nur ein kurzer Weg hin zum Kurpark, der Innenstadt und zu den Kuranlagen ist. Wir bummelten durch den Kurpark, gingen entlang der Ahr, sahen die historische Wandelhalle und lenkten unsere Schritte trotz der hohen Temperaturen zur Innenstadt. Schlenderten durch die Straßen, konnten dem Angebot eines Eiscafés nicht widerstehen.

Wunderten uns über Denkmale wie den "Goldenen Pflug" oder die Skulpturen von "Hendrech on Jösef". Flanierten an der Spielbank vorbei zu den beeindruckenden Ahr-Thermen, in denen man einen Tag zur Entspannung einplanen sollte.

Doch wir mussten weiter, denn der Parkschein lief ab und der notwendige Gang unter die Dusche lockte. Vorbei an der Römer-Villa am Ortsausgang ging es zurück nach Altenahr.

Die Fotos zeigen es, der Mittwoch war der einzige Tag, der mit einem wun-derschönen Himmel und weißen "Schönweter-Wolken" den Fotografen erfreute. 

Der nächste Morgen begann zunächst mit leichtem Nieselregen. Es lockerte aber dann etwas auf. Gut für mich, um meine Wanderung zur ehemaligen Seilbahnstation in Altenahr in Angriff zu nehmen.

Von unserer Fewo in der Weinbergstr. 3 ging der Weg hinauf zu den Weinlagen. Ausgangspunkt kann jedoch  auch die Straße beim Hotel "Trau-be" oder die Pützgasse an der Kirche sein.

Ich folgte der Straße, die dann in einen befestigten, breiten, stetig steigenden Weg durch die Weinlagen einmündet. Herrliche Ausblicke auf Altenahr, die umliegenden Berge und seine Täler lohnen die Anstrengung des Anstieges.

Bald erreicht man die St. Martin-Hütte auf der rechten Seite, die für Grillfeste und Feiern gemietet werden kann.

Ein sehr ansprechendes Grundstück zum Feiern mit Spielgelegenheiten für Kinder. Die umliegenden Wiesen bieten eine Fülle von Wildblumen und -kräutern. Der Naturfreund findet hier und an den Wegrändern viel Interessantes.

Ich ging von der Hütte wieder zurück und erreichte bald die Kreuzung am Neubaugebiet von Altenahr, wo ein Stein den Wanderern als Wegweiser dient.

Ich folgte dem Rundwanderweg 4 - auf einem breiten Weg vorbei an Waldwiesen und durch dichten Wald geht es zunächst weiter leicht berg-auf. An einer Wegkreuzung bog ich links ab und stand nach kurzem Weg vor der verfallenen Seilbahnstation.

Man sollte es nicht, doch ich missachtete das Schild "Betreten verboten" und betrat das Gelände der ehemaligen Station, die langsam von der Natur zurückerobert wird.

Das Schild "Auf Wiedersehen Seilbahn" sagt alles - Trauer über das Ende, aber auch die Hoffnung, dass die Bahn wieder Urlauber auf diesen fantastischen Aussichtspunkt bringt. Stühle luden mich zum Verweilen und Genießen dieser tollen Aussicht ins Ahrtal ein. 

Beim Betrachten des Grundstücks fiel mir der Artikel 14 des Grundgesetzes ein: "...Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zu-gleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen....". Leider sind Anspruch und Realität zwei unterschiedliche Kategorien. 

Ich wollte mich von diesem unvergesslichen Ausblick der Landschaft nicht losreißen, genoss dieses unvergleichliche Panorama, dass sich dem Wanderer von hier oben bot. Es schien so, dass bereits ein "Camper" sich diese Unterkunft und Aussicht gesichert hat. Möge bald dieser Aussichtspunkt wieder ein Anziehungspunkt für Urlauber und Wanderer werden.

Es hieß den Rückweg antreten, aus Zeitgründen nahm ich den gleichen Weg. Schmetterlinge flogen, denn die Wolken lockerten auf und es wurde wärmer. Oberhalb der Weinlagen gab es Rastplätze, die man als Urlauber aufsuchen sollte. Es sind keine langen Wege, natürlich mit Steigungen, und von hier hat man schöne Aussichten.

Am Abend fuhren wir zum Einkauf noch nach Pützfeld, wo die  Wallfahrtskapelle mit den langen Namen "Sancta Maria Macculata" an einem Berghang steht. 

Das Wetter blieb trüb und wir entschlossen uns zu einem Ausflug nach Bad Münstereifel. Kurz vor Bad Münstereifel blinkte eine "silberne Schale" unweit der Straße aus dem Wald. Es war das Radioteleskop Effelsberg, mit 100 m Durchmesser eines der größten beweglichen Radioteleskope der Welt.

Ziel der hier möglichen Forschungsarbeiten ist die Beobachtung des Weltalls.

Auf  https://www.mpifr-bonn.mpg.de/effelsberg heißt es:

"Das Teleskop wird unter anderem eingesetzt zur Beobachtung von Pulsaren, kalten Gas- und Staubwolken, Sternentstehungsgebieten, von Schwarzen Löchern ausgehenden Materiejets und von Kernen ferner Galaxien sowie Radiostrahlung und Magnetfelder in der Milchstraße und weiteren Galaxien."  Wir wendeten und sahen uns dieses "technische Denkmal", was es einmal werden wird, an. Um mehr zu erfahren, was dies alles bedeutet, sollte man eine Besichtigung einplanen. Als wir vor Ort waren, war dies leider nicht möglich. Ein Imbiss lädt in der Nähe zum Verweilen ein.

Parkplätze gab es in Bad Münstereifel ausreichend, denn die Stadt wagte ein Experiment und baute die Altstadt um zu einer "Outletcity". Die Altstadt mit den alten Fachwerkgebäuden und dem besonderen Flair einer traditionsreichen Kurstadt ist nun ein Anziehungspunkt auch für Shopping-Touristen und Schnäppchenjäger.

Das Konzept hat einen Vorteil:  Die alte Bausubstanz wurde erhalten und die Innenstadt ist wieder ein belebter Treffpunkt von Touristen. Wir betraten das Zentrum durch das Orchheimer Tor, neben dem sich das historische Zollhaus befindet. Bad Münstereifel ist eine Stadt, die noch eine komplette Stadtmauer umgibt. Auf einem etwa 2.2 km langer Weg kann man diese be- bzw. umgehen. Tolle Panoramasichten auf die Stadt und Umgebung mit Fotopunkten sind der Lohn für die Wanderwilligen. 

Wir gingen durch das Werthertor und folgten den Weg nach links entlang der Stadtmauer zum Kurhaus. Nach einer Besichtigung der Heino-Ausstellung setzten wir uns in das nach ihm benannte Café. Das ursprüngliche Heino-Café am Rathaus wurde im Rahmen der Entwicklung von Bad Münstereifel zu Outletcity vom "Puma gefressen", denn diese Räumlichkeiten nutzt jetzt diese Firma. Anschließend folgten wir den Weg hin zur Stadtmauer unterhalb des Kurhauses. Dieses Stück ist gut restauriert und man kann diese betreten. Ein fantastischer Ausblick auf die Stadt und Umgebung ist von hier möglich.

In jedem Fall sollte der Besucher der Stadt dies sich nicht entgehen lassen. Ein steiler Weg führt nach unten zum Platz am  Rathaus und der Kirche  "St. Chrysanthus und Daria". Unweit davon befindet sich das Theater mit überraschender Bemalung und das Museum im romanischen Haus aus dem 12. Jh.. Interessant ist auch das Apotheken-Museum in der Wertherstraße.

Wir spazierten nochmals durch die Einkaufsstraßen der Altstadt, entdeckten deren ältestes Kaffeehaus, aber Ilona hatte keine Lust zum Einkaufen, denn der Tag war schon recht anstrengend. Das Laufen auf dem Altstadtpflaster ist man nicht gewöhnt und strapaziert die Beine. Auf dem Rückweg sah man noch manche interessanten Fachwerkhäuser und auch Gassen.  

Das Wetter blieb wechselhaft, wie man auf den Fotos erkennen kann. Wir mussten einen Temperatursturz von über

30 °C in Bad Langenahr auf 9 °C am Nürburgring verkraften. Dies und eine Magenverstimmung von Ilona ließ uns aber bei den Ausflügen nicht vom Plan abweichen.

Am Samstag hatten wir zum Abschluss uns als Ziel eine Tour auf der B 257 Richtung Adenau, Ulmen und Nürburgring gewählt, also eine Fahrt auf der "Deutschen Vulkanstraße".

Zunächst wurden wir durch eine Schafherde, die die Straße zu einem neuen Futterplatz überquerte, ausgebremst. Doch nur kurz, denn es waren nicht allzu viel und bald gelangten wir nach  Adenau. Eine kleine Stadt mit Fachwerkhäusern, geprägt aber auch durch die Nähe zum Nürburgring. Beeindruckend das Haus Markt 8, in der Wetterfahne steht 1630, vielleicht das Jahr des Bauabschlusses. Das Haus ist in Rahmbauweise errichtet und hat als Hauszeichen  eine Traube.  

Bald erreichten wir Ulmen, wo wir ein wichtiges Beispiel der Vulkanregion Eifel ansehen wollten: das Ulmener Maar, das Jüngste der Eifel. Die Maare werden auch Augen der Eifel genannt und füllen ehemalige Krater aus. In Ulmen steht die Pfarrkirche St. Matthias auf dem Kraterrand und dem Fundament der ersten im 12. Jh. errichteten Kirche. Unterhalb findet man die Touristin-formation. 

Zum Zeitpunkt unseres Besuches veranstaltete man auf der Burgruine ein Mittelalterfest. Vorbei an einem sehr schön angelegten Garten, wir schauen als ehemalige Gartenbesitzer immer über den Gartenzaun, folgten wir dem Rundweg um das Ulmenaer Maar. Schöne Ausblicke zum Ort und Umgebung lohnen diesen Weg. 

Bänke verleiteten zur Rast und der Blick auf das Ulmener Maar und die wechselnden Ausblicke zum Wald oder  zum Ort bewirkten, dass man mit der Natur "eins" wird, sich der Ruhe und der unverwechselbaren Atmosphäre hingibt.

Das Zwitschern der Vögel, das Rascheln der Amseln im Laub, die leichten Wellen des Wassers und das plötzlich aufgeregte Flügel-schlagen der Wildenten werden zum Erlebnis, regt alle Sinne im Positiven an.

So schlenderten wir um das Maar, hielten zum Schluss kurz an der kleinen Kapelle vor der Kirche an, um dann nochmals den "Hexenbrunnen" auf dem alten Postplatz zu betrachten. 

Nächstes Ziel war der Jungferweiher am Ortsrand in der Nähe des Campingplatzes und des "Hildegard von Bingen Senioren Zentrum Seeblick"  von Ulmen.

Der Junferweiher, auf 428 m Höhe, hat eine große Fläche, aber wie man auf den Fotos sieht, verlandet dieser zusehends. Dies ist jedoch eine gute Voraussetzung, dass es ideale Brutbedingungen  für seltene Vogelarten gibt. Das letzte Foto ist vom Rastplatz unterhalb des Campingplatzes mit großem Zoom gemacht. Es lässt ahnen, dass doch recht viele Wasservögel hier leben.

Den Streit der Enten und Blesshühner konnte man von weitem beobachten. Wer mehr sehen möchte, sollte ein gutes Fernglas und Zeit für eine Wanderung um den Teich mitbringen. In einer Wiese fühlte sich ein Reh gestört, obwohl ich es aus sehr großer Entfernung fotografierte. Nächstes Ziel: Nürburgring.

Das Wetter wurde nicht besser. Am Nürburgring, das neue überdimensionale Gebäude, dass bis heute nicht nur manchem Politiker Kopfzerbrechen bereitet, liegt auf einer Höhe von etwa 620 m. Wir spürten das raue Klima, denn die Temperatur war 9 °C und es wehte ein leichter feuchter unangenehmer Wind.

Parkplätze waren kostenlos, obwohl ein Rennen - ADAC ACAS H&R Cup - stattfand. Trotzdem bummelten im Gebäudeinneren nur wenige Besucher. Besetzt waren die Spielplätze, wo man sich als Rennfahrer ausprobieren konnte. Sehen wir es positiv: Die anderen Besucher saßen auf der Tribüne, um das Rennen zu verfolgen.  Zumindest alles sehenswert, insbesondere für Technikfreaks natürlich,  und nun weiß man etwas mehr über die "Grüne Hölle" und legendäre Nordschleife. Unsere Meinung: Man muss es einmal gesehen haben.

Nach dem Rundgang ging es über Nürburg zurück nach Altenahr, wo wir noch einige Flaschen Rotwein kauften und in der Winzerstube zum Abendessen einkehrten.

Am Sonntag früh verabschiedeten wir uns von Familie Wolber, die uns noch eine Flasche Ahrwein mit auf den Weg gaben. Wir bedankten uns herzlich für die nette Aufnahme. Viel konnten wir in den wenigen Tagen von der Eifel sehen, erhielten manchen Tipp von Herrn Wolber. Nun ging es nach Hause, aber ein Besuch der Benediktinerabtei Maria Laach stand als letztes Reiseziel unseres Aufenthaltes in der Eifel noch aus.

Obwohl wir recht früh auf dem Parkplatz ankamen, war dieser schon gut gefüllt. Es war Sonntag und viele Besucher nutzten dies, um diese historisch einzigartige Abtei zu besuchen. Auch die Bücherstube und die Gärtnerei mit der Bildhauerei lockte viele Menschen an. Wir ließen uns treiben und verbrachten fast zwei Stunden  mit dem Rundgang. Immer neue Eindrücke nahmen wir auf und insbesondere von den Gussfiguren der Bildhauerei waren wir begeistert.  

Anschließend musste noch ein Abstecher zum Laacher See sein, wenn auch das Wetter kaum jemand überzeugte mit einem Ruderboot den See zu befahren. Eine Segelregatta war in der Ferne zu sehen. Wir nahmen den kleinen Rundweg und damit Ab-schied von einem gelungenen Urlaub im Ahrtal und der Eifel. 

Viel Neues sahen wir,  insbesondere die Landschaften und interessanten Wander- und Ausflugsmöglichkeiten erfüllten unsere Erwartungen.

Zusammenfassend gesagt, ist ein Aufenthalt sehr zu empfehlen, wobei wir nur weniges kennenlernten. Vielleicht ein Anreiz zu einem weiteren Aufenthalt.

Zum Schluss mein Dank an Sie, die den Bericht bis hierher gelesen haben, und vielleicht die eine oder andere Anregung für einen Aufenthalt oder Ausflug in die Eifelregion und das Ahrtal fanden. Wir lernten eine sehr interessante Region kennen, wo Ausflügler, Radfahrer und Wanderer sowie die Weinliebhaber manch Schönes entdecken können.