Fuerteventura - überwintern 2020/2021

Lange haben wir  mit uns gerungen, ob wir in den Zeiten der Pandemie nach Fuerteventura fliegen sollen. Noch zu frisch waren die Erfahrungen der "Flucht von der Insel" und der verantwortungslosen Behandlung durch die Airline beim gebuchten Rückflug. Keine Informationen - allein gelassen im Chaos des ersten Höhepunktes der Pandemie.

In meinem Buch "Covid-19 oder die Vertreibung aus dem Paradies" (derzeit E-Book für 1,49€ im Angebot) schildere ich die wunderschöne Zeit am Anfang unseres Langzeit-urlaubs ab Januar bis zu den Ereignissen Ende März. Ein Stück Zeitgeschichte habe ich damit festgehalten, wie mir Leser immer wieder bestätigten.

Doch die Situation in Deutschland wurde immer unangenehmer. Für Weihnachten soll-ten Besuche eingeschränkt werde, Kirchgang und Krippenspiel mussten ausfallen. Die Entscheidung fiel: Es bleibt beim bereits Ende 2019 gebuchten Flug am 14.12.2020 nach Costa Calma auf Fuerteventura, auch wenn wir den Umweg und eine lange Anreise über Gran Canaria in Kauf nehmen mussten.

Die Kinder erleichterten den Abschied, führten einen Miniweihnachtsmarkt auf der Terrasse mit Glühwein, Bratwurst und Gebäck. Philipp als Verkäufer war be- geistert bei der Sache. Gänsebraten gab es am Sonntag. 

12. Dezember 2020:

Heute war Testtag. Unser Sohn brachte uns zwei Tage vor Abflugtag mittags nach Frankfurt zum Flughafen. Um 13.15 Uhr getestet, Wartezeit kaum, nach 20 Minuten war alles erledigt. 18.30 Uhr erhielten wir Ergebnis: Negativ. Was wollten wir mehr? Gute Organisation vorher zahlt sich aus.

Im Internet hatte ich vorher alles bei Centogene bezahlt. Der Testablauf verlief reibungslos. Alles vom Unternehmen bestens organisiert und sehr freundliches Personal.

Muss jedoch eines zugeben: Hätte uns unser Sohn nicht hingefahren und zum Centogene-Center geführt, hätten wir das Center nicht so schnell gefunden.

 

Zu Hause war noch die Gesundheitserklärung auszufüllen, die Formulare mit dem QR-Code in spanisch ausgedruckt, desgleichen die PCR-Testergebnisse, in denen die PA-Nr. vermerkt war,  und dem Flug am Montag stand nichts mehr im Weg. Der 3. Advent konnte kommen und möge uns die kanarische Sonne erwarten.

Nun ist dieses Problem beendet. Für ältere Leute (mir wurde untersagt "alte" zu sagen) belastend. Nach Besuch des Testzentrums meckert die Corona-App. und teilt mit: Eine Begegnung mit niedrigem Risiko. Was es auch bedeutet - ich weiß es nicht.

Optimistisch checken wir ein. Legen den Stoß Papiere vor, was ein Lächeln der Mitarbeiterin hervorruft, und gehen zum Gate.

Mit 35 Min. wegen technischen Defekts, erfolgt das verspätete Boarding. Schon der Gedanke an einen technischen Defekt vor dem Flug fördert nicht das Vertrauen. Ilona stellt schon wieder ängstliche Fragen. 

Alle warten auf  den Abflug. Das Licht geht aus. Da-nach Stimme des Flugkapitäns: Sorry, die Notbe-leuchtung ist defekt. Es muss in anderes Flugzeug gewechselt werden. Nehmen sie ihr Handgepäck mit. Unruhe. Man sah sich ungläubig an. Erste Passagiere stehen auf.

Wieder die Stimme des Kapitäns aus dem Cockpit mit der Bitte um noch etwas Geduld. 

Auf einmal: Es wurde Licht. Wieder ein Hinweis aus dem Cockpit:

Der Bordcomputer ist hochgefahren. Wir warten, ob die Reparatur gelungen ist. Bitte wieder Platz nehmen. Es trat Ruhe ein. viele bange Blicke richteten  sich zur Beleuchtung. Sie hielt durch. Die Tur-binen begannen zu heulen und das Flugzeug begann sich zu bewegen.

Nun begann der Flug nach Gran Canaria, der eigentlich als Direktflug nach Fuerteventura gebucht war. Das Flugzeug war voll. Gut, wir konnten lt. Tuifly dort im Flugzeug bleiben. Seit 8 Uhr waren wir unterwegs. Nach 16 Uhr landeten wir auf Gran Canaria. 

Die Gran Canaria-Urlauber stiegen aus und wieder eine Durchsage: Auch die Passagiere, die nach Fuerteventura fliegen, bitte aussteigen. Das Flugzeug wird betankt. Das Handgepäck ist mitzunehmen. 

Überraschungen gewohnt, marschierte alles in den Transitraum. Man sieht: Für den Flugpreis wird bei Tuifly schon einiges geboten. Zuvor bei besten Wet-ter gute Sicht auf Fuerteventura und Gran Canaria. Jetzt relaxen im Transit-raum und Lademöglichkeit fürs Handy. Was für ein Service. Kann man nicht meckern. Nicht vergleichbar mit gebuchten einfachen Direktflug.

Bald ging es wieder mit Gepäck ins Flugzeug und bester Sicht auf Fuerteven-tura, sogar Costa Calma , die Südspitze,  Las Playitas mit Sporthotel und der Leuchtturm Faro de la Entallada (siehe Foto) war zu sehen. Wann hat man das schon. Nach 17.30 Uhr erfolgte die Landung in Rosario. Keine Flugzeuge auf dem  Flughafen - nur eines von Binter Airlines. Die Pandemie hinterlässt ihre Spuren. Der Mut der Reisewilligen ist noch nicht zurück. Die Koffer kamen schnell, denn es waren ja nur wenige Fluggäste ausgestiegen. Das Schreiben mit dem QR-Code am Zugang gezeigt und endlich hatte uns Fuerteventura als treue Gäste empfangen.